Bullshit Jobs sind Klimakiller - Für ein bedingungsloses Grundeinkommen¶
Aktuell wird gerade diskutiert ob wir unseren Lebensstil ändern müssen um die Klimakrise zu bewältigen oder ob wir sogar »zurück in die Steinzeit« müssen.
Dass wir nicht so weiter machen können wie bisher ist klar, aber das Framing: “Lebensstil ändern” ist sehr irreführend: Es geht vor allem auch darum die Produktionsweise zu ändern. Davon wollen Kurz und seine FreundInnen in der Industriellenvereinigung aber nichts wissen.
Die Produktivität steigt dank des Technisch- Wissenschaftlichen Fortschritts um ca 2.3% pro Jahr 1, das ist in etwa eine Verdopplung etwa alle 30 Jahre, trotzdem gab es in den letzten Jahrzehnten kaum eine Arbeitszeitverkürzung. Wo ist all die die zusätzliche Produktivität dann gelandet? Ein Teil davon wurde wohl in höheren Lebensstandard umgewandelt, auch wenn dieser immer ungleicher Verteilt ist, aber ein sehr großer Teil ging in Bullshit 2 Jobs:
Um etwas teuer Verkaufen zu können muss eine gewisse Knappheit bestehen: Wenn wir schon alles haben was wir brauchen, warum sollten wir dann noch etwas neues kaufen?
Und wenn dank der hohen Produktivität schon alles das ist was wir brauchen, dann ist unser kapitalistisches Wirtschaftssystem sehr kreativ darin künstlich neuen Bedarf zu schaffen und Güter künstlich zu verknappen. Die Mittel und Wege dafür sind vielfältig:
Die Werbeindustrie produziert nur ein einiziges Gut: Unsere Unzufriedenheit: Damit wir motiviert werden immer mehr Klumpert zu kaufen, dass wir gar nicht brauchen.
so genannte »geistige Eigentumsrechte« - Wissen und Information werden künstlich, per Gesetz, rar gemacht damit sie gut im kapitalistischen System handelbar sind.
Rüstung und Krieg
Geplante Obsoleszenz: Produkte haben Sollbruchstellen und absichtlich kurze Lebensdauer damit wir bald wieder neues kaufen müssen.
So kommt es dass in vielen Bereichen Dinge produziert werden die unnütz oder sogar schädlich sind. Rechnen wir den Öklogischen Fußabdruck dieser Dinge ein dann ist wohl ein nicht unerheblicher Teil der hergestellten Waren und Dienstleistungen verzichtbar.
Umgekehrt: Wären wir nicht in den Zwängen eines 40h-Lohnarbeitverhältnis gefangen hätte wir ein deutlich besseres Leben und könnten dabei deutlich umweltschonender Leben: z.B: Viele Menschen haben ihr Auto nur deswegen weil sie in die Arbeit fahren müssen. Und weil Mensch nur wenige Urlaubstage im Jahr hat Fliegen die Menschen zu ihrem Ziel: Mit deutlich mehr Freizeit könnten wir auch mal zum Meer radeln, mehr selber kochen und garteln, etc, etc..
Weniger Arbeit würde wohl für die meisten Menschen ein deutliches Plus an Lebensqualität bedeuten, auch und weil, das ein Minus an kurzlebigem Plastikklumpert in den Regalen bedeuten würde.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist damit einer der wichtigsten Schritte für eine ökologische Transformation unserer Gesellschaft.
Bullshit Jobs sind Klimakiller!
Links¶
The Climate Crisis, Carbon Tax, Green New Deal and Universal Basic Income
Die Bedeutung des bedingungslosen Grundeinkommens in einer möglichen Übergangsgesellschaft
Grundeinkommen überwindet mit der Lohnarbeit den Kern der kapitalistischen Vergesellschaftung
ORF: David Graeber - BULLSHIT-JOBS Arbeit, die keiner braucht
Fußnoten:
- 1
- 2
Bullshit Jobs ist ein von David Graebner geprägter Begriff. Graebners Fokus ist aber etws stärker auf den sinnlosen Jobs die innerhalb der Bürokratie großer Unternehmen geschaffen werden. Hier liegt der Fokus etwas mehr gesamten Branchen die mehr oder weniger sinnlos oder schädlich sind.
Initial Version: 2021-06-26 Last change: Aug 20, 2021